Synchronstudio: © Katharia Koschny

Datum
25.04. – 21.06.2022
montags – freitags 10.00 – 17.45 Uhr
Ort
Synchronstudio
Möllendorffstraße 54, 10367 Berlin

Beschreibung

Spricht man in der Medienwelt von einer „Synchronisation eines fremdsprachigen Films“, so meint man damit den gezielten Eindruck beim Zuschauer zu erwecken, dass es sich bei den gehörten gesprochenen Worten, Lauten und menschlichen Geräuschen der im Bild agierenden Schauspieler*innen um die Originalsprache handelt, doch wird hierbei die eigentlich zugrunde liegende Sprache durch die stimmliche Darbietung anderer Schauspieler*innen (Synchronsprecher*innen) in eine andere Sprache adaptiert.

Wo die schauspielerische Fähigkeit von Schauspieler*innen vor der Kamera in Gestik, Mimik und Sprache dargeboten wird, fokussiert sich bei Synchronsprecher*innen die schauspielerische Darbietung einzig in deren Stimmen. Doch wird bei der Arbeit vor dem Mikrofon die dargestellte Szene und insbesondere die Darbietung der Schauspieler*innen im Bild in sprachlicher Hinsicht nicht einfach nur in eine andere Sprache „übersetzt“, vielmehr muss die Intention des Originals erfasst, verstanden, respektiert und in ihrer emotionalen Darbietung in die andere Sprache überführt werden.

Die Stimme von Synchronsprecher*innen als Instrument muss ausgebildet, trainiert und beherrscht werden, um darbieten zu können, was das Original mitteilen will. Eine solide schauspielerische, wie auch handwerkliche Basis ist somit die Voraussetzung für den Erfolg einer Synchronisation.

Neben der gezielten Vorbereitung auf das Synchronisieren vermittelt dieser Lehrgang die theoretischen Grundlagen, welche durch praktische Übungen gefestigt werden und behandelt darüber hinaus die beruflichen Perspektiven der Teilnehmer*innen in diesem Berufsfeld.

Inhalte

Der Lehrgang behandelt folgende Themengebiete und Inhalte:

  • Synchronsprechen für Funk, TV, Kino und den neuen Medien
  • Sprechen auf Timecode zum Bild
  • Hörspiel- und Hörbuchsprechen
  • Selbstvermarktung und Möglichkeit der unternehmerischen Tätigkeit für Synchronsprecher*innen
  • Erstellung von Sprachdemos/Stimmproben für die einzelnen Teilnehmer*innen
  • Exkurse in professionelle Aufnahme- und Mischstudios

Einleitung

  1. Aufgabengebiete von Sprecher*innen im Workflow der Filmproduktion, erklärt an Beispielen
  2. Voice-Over
  3. Fremdsprachensynchronisation
  4. ADR (Automatic Dialogue Recording)

Berufsbilder im Synchronbereich

  1. Berufsbilder vor und hinter dem Mikrofon bei der Synchronisation
  2. Was sind Takes?
  3. O-Ton-Synchronisation (Synchronisation bei neuen Filmen)
  4. Ensemble/Hintergründe („Menge/Masse“)
  5. Spezialisierungen

Spezifische Anforderungen

  1. Identifizierung des Genres und spezifische Anforderungen
  2. Verschiedene Aufnahmestudios/unterschiedliche Aufnahmetechniken
  3. Studio-Crew (Tonmeister*in, Cutter*in, Regisseur*in)
  4. Mikrofontechnik/Signalverarbeitung (allgemeinverständlich)
  5. Raumakustik (allgemeinverständlich)

Ansprüche und Philosophien

  1. Filmregie und Synchronregie
  2. Verschieden Regie- und Firmen-Philosophien
  3. Synchronisieren mit und ohne Kopfhörer

Synchronschnitt

  1. Cutter*innen im Studio
  2. Nachträglicher Synchronschnitt von Aufnahmen (Editing)

Selbstpräsentation und Stimmpflege

  1. Erstellung von Castingaufnahmen, Sprach-/Stimmproben
  2. Akquisition und Aufnahmeleiter*innen
  3. Auftragsvereinbarung/Abrechnung
  4. Sprecheragenturen
  5. Legal (Haftung)
  6. GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten)
  7. Sprecherziehung/Stimmpflege

Praktische Übungen

  1. Prima Vista-Lesen und Performen
  2. Auswendiglernen der Takes versus Abnehmen des Rhythmus und Lesen
  3. Texte dramaturgisch gestalten und performen
  4. Voice-Over-Praxis, Routine erlernen
  5. Dialoge solo und zusammen performen („geixte“ und „ungeixte“ Takes)
  6. Spielfilmsynchronisation/Fremdsprachen
  7. Animation/Trickfilm
  8. Dokumentation
  9. Synchronisation von Serien
  10. Synchronisation von Spielfilmen (TV und Kino)
  11. Dramaturgische Situationen abnehmen und umsetzen
  12. Umsetzen von Bewegungen (Laufen/Aufrichten/Setzen usw.)
  13. Setumgebung erkennen (Innen/Außen/Umgebungsgeräusche/Entfernungen)
  14. „Klickern und Klackern“ und was man dagegen tun kann
  15. S-Fehler kaschieren/abtrainieren
  16. Schwierige Worte routiniert aussprechen
  17. Exkursionen zu professionellen Tonstudios (Aufnahme- und Mischstudios)
Lehrende

Lehrgangsleitung

Konstantin Krug

  • Produktions- und Aufnahmeleiter für Kino- und TV-Synchronisationen (ADR + Synchron), Mediengestalter und Medienfachwirt
  • Gelernter Mediengestalter und Medienfachwirt, anschließend freier Media- und Marketingmanager für verschiedene Agenturen und Unternehmen.
  • Von 2012 bis 2016 Projektmanager für Synchronisationen bei der Berliner Synchron von Filmen und Serien unter anderem für Netflix, Amazon, Warner Bros., Sony, NBC und BBC.
  • Seit 2017 Geschäftsführender Gesellschafter und Projektmanager für Synchronisationen von Filmen und Serien bei der Menura Media GmbH in Berlin.

Olaf Mierau

  • Sprachregisseur und Dialogbuchautor für Kino- und TV-Synchronisationen (ADR + Synchron), Musiker und Musikproduzent
  • Berliner Staatsexamen als Musiker, anschließend Berufsmusiker, Freier Journalist, ab 1986 Texter, Musikproduzent und Sprachregisseur für verschiedene Produktionshäuser.
  • Von 1988 bis 2004 Mitbegründer, Chief-Producer, Geschäftsführender Gesellschafter, Musikproduzent und Regisseur der Giesing-Team Tonproduktion GmbH in München und Los Angeles, danach 2 Jahre Leiter der Musikredaktion der Hauptredaktion Fernsehspiel beim ZDF, Mainz.
  • Seit 2007 Freier Postproduction-Soundsupervisor, Music-Supervisor, Audio Consultant, ADR- und Synchronbautor sowie Regisseur für Kino- und TV-Synchronisationen.

Dozententeam

Wechselndes Dozentenkollegium an erfahrenen Professionellen aus der Synchronbranche.

Finanzierung

Kosten
Für Teilnehmer*innen mit Bildungsgutschein wird die Teilnahmegebühr von der Arbeitsagentur/Jobcenter vollständig übernommen.

Das Teilnehmerentgelt für Selbstzahler beträgt 3.353,94 EURO, Ratenzahlung ist nach Vereinbarung möglich.

Förderung

Bundesagentur für Arbeit/Jobcenter
Es handelt sich um eine geförderte Weiterbildungsmaßnahme.

Die Maßnahmenummer lautet 962/132/2022.

Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL)
Als GVL-Berechtigte*r lassen Sie bitte von der GVL prüfen, ob ein Zuschuss zu der Weiterbildung gewährt werden kann.

Sonderkonditionen für Partner des iSFF
Für Mitglieder/Mitarbeiter unserer Partner gilt bei Vorlage eines gültigen Nachweises eine Ermäßigung des Entgeltes in Höhe von 20%.

Weitere Informationen und Beratung erhalten Sie beim iSFF telefonisch unter 030-9018 374-43.

Teilnahmevoraussetzungen

Teilnahmevoraussetzungen
Der Lehrgang richtet sich an Schauspieler*innen mit abgeschlossener staatlich anerkannter Schauspielausbildung und Nachweis von Engagements an professionellen Theatern und/oder bei Film/TV.

Bewerbungsunterlagen
Zusendung der vollständigen Bewerbungsunterlagen als PDF oder Word Dokument(docx) mit Angabe des Lehrgangstitels per E-Mail: Vita tabellarisch mit inhaltlichen und zeitlichen Angaben zu den Engagements: Titel/Rolle/Regie/Produktion mit einer Kopie ihres Abschlusszeugnisses Schauspiel. Neben der Bewerbung ist eine Sprechprobe (Prosatext, max. 2 Minuten) als MP3 zuzusenden. Die MP3 Datei muss folgenden Dateinamen aufweisen: Name und Vorname.

Aufnahmeverfahren
Die Bewerbungen werden nach Eingang berücksichtigt. Die Auswahl erfolgt nach Prüfung der schriftlichen Bewerbung und Einschätzung der Hörprobe. Voraussetzung für die Aufnahme in die Weiterbildung ist neben der nachgewiesenen Qualifikation die gesicherte Finanzierung der Teilnahme.

Lehrgangsabschluss
Trägerinternes Zertifikat

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